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Verfolg meiner Arbeit nothwendig wurde, keinen Zweifel an der Einerleiheit oder Verschiedenheit der auf mannigfache Weisen erregten Elektricitäten übrig zu lassen. Zwar ist es ganz richtig, daß Cavendish[1], Wollaston[2], Colladon[3] und Andere einige der bedeutendsten Hindernisse für die Anerkennung der Einerleiheit gemeiner, thierischer und voltascher Elektricität aus dem Wege geräumt haben, und ich glaube, im Allgemeinen werden diese Elektricitäten wirklich als gleich von den Physikern angesehen. Allein andrerseits ist es eben so wahr, daß man die Genauigkeit der Wollaston’schen Versuche bestritten hat[4], und daß einer derselben, der von mehren Physikern vorzugsweise als Beleg für die chemische Action der gemeinen Elektricität angesehen worden ist (336. 346), wirklich keinen Beweis dafür abgiebt (309. 327). Ueberdieß ist es Thatsache, daß noch heut zu Tage mehre Physiker eine Unterscheidung zwischen den Elektricitäten verschiedenen Ursprungs machen, oder mindestens zweifeln, ob ihre Einerleiheit erwiesen sey. Humphry Davy z. B. hält es in seinem Aufsatz über den Zitterrochen[5] für wahrscheinlich, daß die thierische Elektricität eine eigene Art ausmache, und


  1. Philosoph. Transact. 1770, p. 196.
  2. Phil. Trans. 1801, p. 434 (Gilbert’s Ann. Bd. XI. S. 104).
  3. Ann. de chim. et de phys. T. XXXIII p. 62 (diese Annalen, Bd. VIII S. 336).
  4. Phil. Transact. 1832, p. 282 Note (Ann. Bd. XXVII S. 554 Anmerk.).
  5. Philos. Trans. 1829, p. 17 (Annal. Bd. XVI S. 314 und 315. »Die gemeine Elektricität wird auf Nichtleitern erregt u. s. w.« Magnetismus, ist er Elektricität unter einer anderen Form, gehört nur den vollkommenen Leitern an, und in seinen Modificationen, einer besonderen Klasse von ihnen). – Daß Letzteres nicht der Fall sey, hat Dr. Ritchie gezeigt. Phil. Trans. 1832, p. 294 (Annal. Bd. XXVII S. 552. – Der dort angeführte Versuch ist, wie ich später bemerkt habe, bereits von Fechner in Schweigg. Journ. Bd. 57 (1829) S. 15 beschrieben. P.)