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neue Folgerungen in Betreff der elektro-chemischen Zersetzungen aufzustellen (376. 377).

311) Zunächst wiederholte ich Wollaston’s vierten Versuch[1], bei welchem die Enden gesponnener Silberdrähte in einen Tropfen von Kupfervitriol-Lösung getaucht wurden. Als Maschinen-Elektricität durch diese Vorrichtung geleitet wurde, bekleidete sich in dem Tropfen das Ende, welches die Elektricität bekam, mit metallischem Kupfer. Hundert Umdrehungen der Maschine erzeugten eine sichtbare Wirkung, zweihundert eine noch stärkere. Die zersetzende Wirkung war indeß schwach. Sehr wenig Kupfer wurde gefällt, und am andern Pol keine merkliche Spur von Silber gelöst.

212) Eine viel zweckmäßigere und wirksamere Vorrichtung zu chemischen Zersetzungen durch gemeine Elektricität ist folgende. Auf eine Glasplatte (Fig. 2 Taf. I), welche auf weißes Papier gelegt ist, doch darüber erhoben, damit keine Schatten stören, bringe man zwei Stücke Zinnfolie , , verbinde das eine durch einen isolirten Draht oder durch Draht und Schnur (301) mit der Elektrisirmaschine, und das andere durch mit der Ableitung (292) oder dem negativen Conductor; ferner verschaffe man sich zwei Stücke dünnen Platindrahts, gebogen wie Fig. 3 Taf. 1, so daß der Theil beinah aufrecht steht, während das Ganze auf den drei Stützpunkten , , ruht, und lege sie wie in Fig. 2, wodurch die Spitzen , die zerlegenden Pole werden. Auf diese Weise erhält man Berührungsflächen so klein wie man will, die Verbindung kann in einem Augenblick unterbrochen und wieder hergestellt werden, und die unter der Einwirkung stehenden Substanzen lassen sich mit größter Leichtigkeit untersuchen.

313) Auf dem Glase wurde ein dicker Strich mit einer Lösung von schwefelsaurem Kupfer gezogen und


  1. Philosoph. Transact. f. 1801, p. 427, 434 (Gilbert’s Annal. Bd. XI S. 108).