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der Radien in allen Theilen der Scheibe einzuschlagen suchen, entweder vom Mittelpunkt zum Umkreis oder vom Umkreis zum Mittelpunkt, je nachdem die Platte in dieser oder jener Richtung rotirte. Einer der Galvanometerdrähte wurde demnach mit der Axe der Scheibe, und der andere durch einen bleiernen Conductor oder Collector (86.) mit dem amalgamirten Rand der Scheibe in Berührung gesetzt. Beim Rotiren der Scheibe fand eine deutliche Wirkung auf die Galvanometernadel statt, bei umgekehrter Rotation ging die Nadel nach entgegengesetzter Seite; und als die Wirkung der Scheibe in Uebereinstimmung mit den Vibrationen der Nadel gesetzt wurde, beschrieb diese einen halben Kreis.

151) Welchen Theil vom Rande der Scheibe der Conductor auch berühren mochte, so war doch der elektrische Strom derselbe, vorausgesetzt die Richtung der Rotation blieb dieselbe.

152) Drehte sich die Scheibe schraubenrecht (screwfashion) oder wie der Zeiger einer Uhr, so ging der elektrische Strom (150.) vom Mittelpunkt nach dem Umfang. Bei umgekehrter Richtung der Rotation ging er vom Umfang zum Mittelpunkt. Diese Richtungen waren denen gleich, die mit dem neben die rotirende Scheibe gesetzten gezeichneten Pol eines Magneten erhalten wurden.

153) Befand sich die Scheibe im magnetischen Meridian oder in irgend einer anderen mit der Neigungslinie zusammenfallenden Ebene, so brachte die Rotation keine Wirkung auf den Galvanometer hervor. Neigte sie nur wenige Grade gegen die Inclinationslinie, so begann Elektricität beim Rotiren zu erscheinen. Stand sie z. B. aufrecht und gegen den Meridian senkrecht, neigte sie also gegen die Inclinationslinie nur um 20°, so wurde Elektricität beim Rotiren entwickelt. Wurde dieser Winkel vergrößert, so ward auch die Elektricität kräftiger, und als derselbe 90° betrug, die Scheibe sich also im magnetischen Aequator befand, war die Elektricität für eine gegebene Geschwindigkeit der Scheibe ein Maximum.