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den verschieden vorhin beschriebenen Umständen, wo Bögen von Drähten (183.) oder von einem Draht und Wasser (184.) zusammen verbunden waren, welche doch so verschiedene Wirkungen auf den Magnet hervorbringen, ist nun klar und einfach.

215) Die Wirkungen einer rotirenden Substanz auf eine Magnetnadel oder einen Magnetstab müssen, wo der gewöhnliche Magnetismus keinen Einfluß hat, sich direct wie das Leitungsvermögen der Substanz verhalten. Ich wage nun zu behaupten, daß dieß wirklich der Fall sey, und daß in allen Fällen, wo man wahrgenommen haben will, daß Nichtleiter diese besondere Wirkung hervorbringen, die Bewegung von einer fremdartigen Ursache entstanden sey, z. B. aus mechanischer Mittheilung von Bewegung durch die Theile des Apparats oder auf sonstige Weise (wie in dem von Hrn. Harris bezeichneten Fall[1]), oder aus den gewöhnlichen magnetischen Anziehungen. Um die Wirkungen der letzteren von denen der erregten elektrischen Ströme zu unterscheiden, habe ich eine sehr vollkommene Probe aufgefunden, welche ich weiterhin (243.) beschreiben werde.

216) Es ist mit allem Grund zu glauben, daß der Magnetstab oder die Magnetnadel ein vortreffliches Maaß für das Leitungsvermögen der neben ihnen rotirenden Substanzen sey; denn ich habe durch sorgfältige Versuche gefunden, daß wenn ein constanter elektrischer Strom successiv durch gleich dicke Drähte von Kupfer, Platin, Zink, Silber, Blei und Zinn geleitet wird, die Ablenkungen der Nadel genau gleich waren bei allen. Man muß sich erinnern, daß wenn Körper in einer Horizontalebene rotiren, die Erde weit auf sie wirkt. Da die Wirkung sich über die ganze Scheibe verbreitet, so mag sie in diesen Fällen nicht störend seyn; allein bei einigen Versuchen und Berechnungen mag sie von wichtigem Einfluß seyn.


  1. Philosoph. Transact. 1831, p. 68.