Louis Kühnhold: Erzählungen vom Oberharz in Oberharzer Mundart – Heft 7 unkorrigiert | |
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Verschaamt[1] un racht niedergeschlaan
Guckte Aene nu de Annere aan.
„Ach kummt“, satense[2], „lott uns mant giehn,
Do guckt, wie Alles uns betracht
Un wie d’r Heinrich uns belacht.
Ward daar schließlich noch Corporal,
Dänn macht’r uns gewiß noch Qual!“
Do wuursch dänn laabhaft in d’n Ort.
Mit Schritt un Tritt, wie Militär,
Kam aangezuung de Bargerwähr.
Un frädig schluug nu jedes Hartz[5],
Un glicklich funge[6] de Fraans nu aan:
„Ach, wos mier vor schneidige Männer haan!“
„Halt, riehrt Eich!“ ertönte äs Komandowort
Un Jeder hie in d’n Ort
Dänn m’r hatte unter d’r Hand vernumme,
Daß d’r Hauptmann wollte reden
Un doderbei ermahne Jeden:
Trei zu bleim, un käme Zeiten schwäär,
Doch ruhig blieb’s, — m’r huur[7] nischt saan[8],
Un Jeder guckte d’n Hauptmann aan,
Weil’r ängstlich zum Himmel guckte
Un jedes Wort wieder verschluckte.
Louis Kühnhold: Erzählungen vom Oberharz in Oberharzer Mundart – Heft 7. Im Selbstverlag des Herausgebers, Sankt Andreasberg 1887, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Erz%C3%A4hlungen_vom_Oberharz_in_Oberharzer_Mundart_von_Louis_K%C3%BChnhold_%E2%80%93_Heft_7.pdf/17&oldid=- (Version vom 2.10.2022)