’s gitt nu in unnerer Schproch ä Wort —
M’r häerts heifig hie in Ort —,
Ae Wort, was all’ von de Alten
Zu jeder Zeit wuur huuch[1] gehalten;
Es oft von Barring und aus Wäldern dringt, —
Un glicklich wenn aus grußen Hauf
Daar Gruß uns gilt, daar hääßt: „Glick auf!“
„Glick auf!“ erschallt in finstrer Nacht,
D’r Harzer Barkmann daar muß ’naus,
Ihn schreckt nett des Nachtes Graus,
Haar kännt gena ju seine Pflicht,
’s lockt sei Begläter, sei Gruumlicht.
Un freegt sich: „Kumm ich a zurick?“
„Glick auf!“ erschallt’s in tiefen Schacht
Wänn d’r Knappe nu die Einfahrt macht,
Un frädig grießt haar stets do d’rauf,
Dänn wos die Hartzen hie veräänt[6],
Wos nie schlacht waarn kann gemäänt,
Dos is, wänn aus vull’n Hauf
Erschallt des Harzersch Gruß: „Glick auf!“
Su schteigt mit geschwarzten Aangesicht
D’r Knappe wieder in d’r Heh’
Un vergißt derbei sei mannichfaches Weh;
Ihn kimmert nett dos Getoob in Schacht,
Louis Kühnhold: Erzählungen vom Oberharz in Oberharzer Mundart – Heft 6. Im Selbstverlag des Herausgebers, Sankt Andreasberg, Seite 138. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Erz%C3%A4hlungen_vom_Oberharz_in_Oberharzer_Mundart_von_Louis_K%C3%BChnhold_%E2%80%93_Heft_6.pdf/5&oldid=- (Version vom 30.10.2023)