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Seite:Erzählungen vom Oberharz in Oberharzer Mundart von Louis Kühnhold – Heft 6.pdf/22

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Mier fass’n sich liewer Alle aan,
Domit die Soldaten miss’n saan:
„Hie bleibt wack, hie schuunt mant de Lipp’n, —

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An disse Fraans is nett zu tipp’n!“


     ’s dauerte nu a gaar net lung
Un wie tuudt waar de ganse Sanc;
Dänn Alle waarn unscheniert
Dan Soldaten gleich entgeengmarschiert.

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Doch uum in Ort blieb Jeder schtiehn,

Vor Angst wollte Käner wätt’rgiehn;
Dänn von farn erteente Harnerklang, —
’s Militär kam d’r Schtrooß[1] entlang.

     Je nahnter de Musik nu kam

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Desto ängstlicher sich Jeder benahm,

Ja schließlich wollten gaar de Arschten
Aus Angst hämwarts wieder barschten[2];
Doch vor Schreck kunnte Käner giehn,
Sie bliem wie festgeworzelt schtiehn.

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Ja Jeder guckte ängstlich nieder

Un bewerte mit alle Glieder.

     Wie d’r Commandör sog nu die Leit,
Fruug ’r: „Is Annerschbarrig noch weit?
Wu gestern in Schtroßen un in Goss’n

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In dan Aufruhr dos viele Blut gefloss’n!

Do miss’n ju gans schlachte Mänschen wuhne[3],
Die woll’n m’r heit nu nett verschune, —
Alle, die nu gestern gehaan[4] un geschoss’n,
Waarn vorleifig nu zuarscht geschloss’n!“

  1. ↑ Schtrooß ＝ Straße.
  2. ↑ barschten ＝ laufen.
  3. ↑ wuhne ＝ wohnen.
  4. ↑ gehaan ＝ gehauen.
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