Unruh’ harrschte äänst[1] bräät un weit
Un marrisch war’n de meesten Leit:
Aener klate hie-, d’r Ann’re doriewer,
Aener hatte dis, d’r Ann’re dos nu liewer, —
Immer gress’r wuur ’s Schtormgebraus,
Bis daß erklang d’r schreckliche Toon:
„Ach, liewer Gott, Revulizion!“
Rundim waarsch nu all lußgegange,
Dänn die Harzer saten gemiethlich in Ruh:
„Mier schtiehn uns an Besten und sah’n zu!
Dänn von schießen, schtach’n un schlaan[3]
Kann m’r schließlich d’n Tuud d’rvon haan;
Mier miss’n doch frieh genug schtarm[6]!“
Su verging nu friedlich Tog vor Tog;
M’r loos bluus immer in d’r Zeiting nog
Wos Alles rimmehaar wuur begunne
M’r bemarkte doch balle mit Unbehoong[7],
Daß nahnter[8] kam dos machtige Woong.
Un ängstlich guckte Mannich’r zum Himmel
Un boot[9] im Frieden in dan Getimmel.
Louis Kühnhold: Erzählungen vom Oberharz in Oberharzer Mundart – Heft 6. Im Selbstverlag des Herausgebers, Sankt Andreasberg, Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Erz%C3%A4hlungen_vom_Oberharz_in_Oberharzer_Mundart_von_Louis_K%C3%BChnhold_%E2%80%93_Heft_6.pdf/10&oldid=- (Version vom 30.10.2023)