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Alles kaam wieder ’n alten Gleis
Wies frieher waar in jeder Weiß.
Un Viele, die wos hatten aangeloobt,

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In Fall se noch laabten hettes ausgetoobt,

Die schtellten sich gans schtumm,
Un määnten schließlich: „Do wäärn m’r ower dumm,
Nochdann is Alles gut obgegange,
Loßen mier uns nett me fange.

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Wahrscheinlich vergitt arscht manches Jahr,

Ehe mool wieder droht Gefahr.“

     Doch kaum waarn änige Toge verschtrich’n,
Do waar de Ruh all wieder gewich’n.
Gans unhäämlich[1] troof die Nogricht[2] ein,

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Daar kritische Tog sollte in Marz arscht sein.


     „Ja schrecklich, schrecklich ower wards
Gewiß d’n 28. Marz!“
Su hatte Falb salwer gesaat
Un All’n Schrecken eingejaht.

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Vor Angst schlug Viel’n ihr Harz gans laut,

Un Manning gerieselte de Haut.

     „O Falb, o Falb!
Wos schtiehn m’r aus im Deinethalb,
Wie machst Du jedes Harz su schwär,

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Ueber Dir kann sich Käner fräe[3].

Wänn bluus Dei Name ward genännt,
Su dänkt Jeder an d’r Walt ihr’n Aend!“
Su seifzte Manniger mit schwärer Brust,
Von dan, die sich nischt Gut’s bewußt.

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     [WS 1]Ae Tog nong Annern nu verschtrich

Un Viel’n wuur gans farchterlich,


  1. unhäämlich = unheimlich.
  2. Nogricht = Nachricht.
  3. fräe = freuen.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Absatzeinrückung korrigiert