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Wänn unnere Quall’n[1] hie nett versieng[2],
Un dorrich Feistelschlok de Funk’n flieng[3],

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Un schteets känne saan noch jeder Schicht:

’s gitt uns gut, weil Reiches[4] bricht;
Drim woll m’r a fernerhin
Bedacht sein of dann Gewinn,
Dann m’r erzieln bei der Arbt in Schacht,

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Un woll’n winsch’n, daß schteets Reiches lacht!“


     Wie d’r Kar’l seine Reed gehalten,
Do schproong meh’re von dan Alten:
„Na, Kar’l, wänn mir wehl’n,
Kannst Du of unnern Schtimme zehl’n, —

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Do hilleft Dir wätter kä Baten,

Du mußt uns in Reichstog vertraten.“




Die Influenza.


     „Influenza, Influenza!“ ängstlich gings von Mund zu Mund,
Influenza neie Kranket[5], Aener thats d’n Annern kund.
Farn in grußen rußschen Land
War die Kranket zu arscht bekannt,

5
Gleich drauf huß es nu in Pool’n,

Oesterreich, Schpanien und Mongool’n,
Frankreich, Bayern, Luxemborg,
Wu die Kranket zug wull dorch, —


  1. Quall’n = Quellen.
  2. versieng = versiegen.
  3. flieng = fliegen.
  4. Reiches = reiches Erz.
  5. Kranket = Krankheit.

Anmerkungen (Wikisource)