Seite:Erzählungen vom Oberharz in Oberharzer Mundart von Louis Kühnhold – Heft 1.pdf/9

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Beim arscht’n Neinfahr’n do wart’rsch gewahr,
Der Angstschwäß trepp’ne von jeder Haar.

     Un is m’r mol bei seche Anfänger gerat’n,
Dänn sieht m’rsch an Lipp’n, jetzt kännese bat’n;

45
Gewuhnheit ward Alles, flagt m’r zu saan,

Un ä Barkmann muß dis hauptsachlich bejah’n,
Dänn mitunter iss’r su dreist in Schacht,
Daß an Gefahr’n garnett ward gedacht.
Gesunge ward, dasses mant su schallt,

50
Dis trifft m’r zwischen Jung un Alt.


     Is su ä Anfäng’r ä paar Mol ’neingefahr’n
Un d’r Schwäß bleibt’ne auf’n Haarn,
Dass’r wäß wie es Fah’rn ward gemacht,
Su larnt’r es Fetern[1] in tief’n Schacht.

55
Gewehnlich kimmt’r häm mit Zetern:

„Ach Vot’r, morring soll ich Fetern!“
Wos Fetern is, is d’n Alt’n bekannt,
Drim iss’r a gleich mit Trust bei d’r Hand
Un saat: „Geng frieh’r isses jetzt mannt Schpiel’n,

60
Bei uns ging’s mit’n ung’rsch’n Hund un Sieln;

Freg’ Deine Mutt’r, die kann Dirsch san,
A jed’n Omd war ich a wie geschlan,
Un gläb mir, äs is nett iwerdrim,
Sie hot mich a heifig eingeriem!“

65
     De Hauptsach is, Du hellst Dich an Ass’n,

Darfst ju d’n Brutbeit’l nett v’rgass’n,
Dänn in dann Alter, wu Du schtiehst jetzt,
Do häßt’s richtig d’rhinter gesetzt.
Su gitt de Feterzeit voriewer,

70
Von Fetern gitt’s zum Buh’rn[2] iwer,

  1. Fetern = eine anstrengende Arbeit.
  2. Buh’rn = Bohren.