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VI. Fridlew. 241


eines Hundes wieder aufzurichten. In dieser Schlacht fiel Amund. Sein Vasall Ano, mit Beinamen der Bogner, forderte den Fridlew zum Zweikampfe, wurde aber von Biorn, als einem Manne minderen Ranges, angegriffen; er wollte es nicht dulden, dass ein König sich einem Gemeinen zum Kampfe stellte. Als Biorn seinen Bogen krümmte und den Pfeil auf die Sehne legte, da durchbohrte ein plötzlich von Ano entsendetes Geschoss das eine Ende der Sehne; unmittelbar darauf folgte ein zweiter Pfeil, der schlug mitten durch die Gelenke der Finger; zu diesen kam noch ein dritter und traf den an die Sehne angelegten Pfeil. Ano nämlich, der ein äusserst geschickter Bogenschütze war, hatte absichtlich nur die Waffe des Gegners getroffen, um den Kämpen von seinem Vorsatze abzubringen, wenn er ihm zeige, dass er das auch an ihm thun könne. Jedoch Biorn liess deshalb nicht von seinem Entschlusse, achtete die Gefährdung des Körpers gering und schritt mit festem Sinne und Antlitze zum Kampfe, so dass er keinen Wert legte auf die Geschicklichkeit des Ano und von seiner gewohnten Tapferkeit nichts aufgab. Er liess sich also in keiner Richtung von seinem Vorsatze abbringen und vertraute sich unerschrocken der Entscheidung durch den Kampf an. Beide gingen aus diesem Kampfe verwundet hervor und fochten noch einen andern aus auf Agdarnes mit gleichem Ringen um den Preis.

Als Amund gefallen war, beugte Fridlew, da er von dem scharfen Feinde befreit war und vollständigen, sicheren Frieden erlangt hatte, seinen harten Sinn auch zur Lust, wandte seine Gedanken nunmehr auf die Liebe und setzte wieder eine Flotte in Stand, um die einst verweigerte Frau sich nun zu holen. Als er die Seefahrt angetreten hatte, die Flotte ohne Wind still lag und er in die Gehöfte einbrach, um Lebensmittel zu holen, da wurde er von einem gewissen Grubbus gastfrei aufgenommen und erlangte zuletzt die Verbindung mit dessen Tochter und zeugte mit ihr einen Sohn, Olawus. Nach einiger Zeit erhielt er auch die Frogerth; während er auf ungünstiger Seefahrt in die Heimat

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Saxo Grammaticus: Erläuterungen zu den ersten neun Büchern der Dänischen Geschichte des Saxo Grammaticus. Leipzig: Verlag von Wilhelm Engelmann, 1901, Seite 241. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Erl%C3%A4uterungen_zu_den_ersten_neun_B%C3%BCchern_der_D%C3%A4nischen_Geschichte_des_Saxo_Grammaticus_251.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)