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V. Frotho III. 229


dass er noch lebe, die Grenzen des einst so weit ausgedehnten Reiches deckten und auf das alte Ansehen des Fürsten gestützt die gewohnten Zahlungen von den Unterworfenen weiter erheben könnten. Es wurde also der entseelte Körper in einer Weise nach Hause gebracht, dass er noch nicht auf der Totenbahre, sondern auf dem königlichen Stuhle getragen zu werden schien, gleich als ob dem schwachen, seiner Kräfte nicht mehr recht mächtigen Greise dieser Dienst von seinen Vasallen gebühre. Soviel Pracht wurde ihm auch nach seinem Tode von seinen Freunden zu Teil. Jedoch als die verwesenden Glieder vollständige Fäulnis ergriff, und die Auflösung nicht mehr zurückgehalten werden konnte, da begruben sie mit königlichem Pompe die Leiche neben Wera, der Brücke von Seeland, indem sie sagten, dass Frotho sich da seinen Tod und ein Grab gewünscht habe, wo das vorzüglichste Land seines Reiches sei.

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Saxo Grammaticus: Erläuterungen zu den ersten neun Büchern der Dänischen Geschichte des Saxo Grammaticus. Leipzig: Verlag von Wilhelm Engelmann, 1901, Seite 229. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Erl%C3%A4uterungen_zu_den_ersten_neun_B%C3%BCchern_der_D%C3%A4nischen_Geschichte_des_Saxo_Grammaticus_239.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)