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V. Frotho III., Erik. 213


Esthland und Kurland mit Öland, auch die Schweden vorliegenden Inseln unterworfen, als berühmter Bezwinger des Barbarenlandes. So brachte er 700 Schiffe zurück, die doppelte Zahl derer, mit denen er ausgefahren war. Dem Önef und Glomer, auch dem Hithin und Högin fiel der Sieg über die Orkaden zu. Sie kamen mit 900 Schiffen zurück. Und schon reichten die weither geholten Vorräte und das durch Raub zusammengebrachte Geld für den Unterhalt der Leute reichlich aus. Zwanzig Reiche hatten sie zu der Herrschaft Frothos hinzugebracht, deren Könige nun, den dreissig früher erwähnten angeschlossen, in den Reihen der Dänen kämpften. Im Vertrauen auf diese Streitkräfte schritt man zu einem Kampfe mit den Hunnen. Der erste Tag dieser Schlacht sah ein solches Gemetzel, dass drei grosse Flüsse Russlands mit Leichen wie mit einer Brücke bedeckt waren, so dass man trockenen Fusses darüber gehen konnte. So weit ein Mann in drei Tagen reiten kann, so weit konnte man das Land voller Menschenleichen sehen; so weit hin erstreckten sich die Spuren des Gemetzels. Als der Kampf sich sieben Tage hingezogen, fiel der König Hun. Als sein gleichnamiger Bruder die Schlachtreihe der Hunnen wanken sah, ergab er sich unverzüglich mit seiner Abteilung. In dieser Schlacht unterwarfen sich dem Frotho 170 Könige, die entweder aus den Hunnen selbst waren oder im Heere der Hunnen gedient hatten. Diese Zahl hatte Erik mit seiner obenerwähnten Bezeichnung der Fahnen gemeint, als er auf die Frage des Königs Frotho die Menge der Hunnen einteilte. Frotho berief die Könige zusammen und gab ihnen die Weisung, unter ein und demselben Rechte zu leben. Er setzte aber den Olimar über Holmgardia, Önef über Cönogardia, dem gefangenen Hun überwies er Sachsen, den Rewill beschenkte er mit den Orkaden. Die Länder der Helsingier, Jarnberer und Jamter überwies er mit den beiden Lapplanden einem gewissen Dimarus zur Verwaltung. Dem Dag übergab er die Verwaltung von Esthland. Einen jeden von diesen belastete er mit einem bestimmten Tribute, indem er zu der Wohlthat die Lehnspflicht gesellte. So fand das Reich des Frotho, das im

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Saxo Grammaticus: Erläuterungen zu den ersten neun Büchern der Dänischen Geschichte des Saxo Grammaticus. Leipzig: Verlag von Wilhelm Engelmann, 1901, Seite 213. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Erl%C3%A4uterungen_zu_den_ersten_neun_B%C3%BCchern_der_D%C3%A4nischen_Geschichte_des_Saxo_Grammaticus_223.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)