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Majestät entließ sie mit dem Trost, daß das Weitere geschehen werde. Während Se. Majestät sich hierauf zum Schießthal begaben, wo die Artillerie ihre Schießübungen vornahm, bestellte ich 3 Musici, nämlich den Lehrer Eduards, Herrn Stadtmusikus Neher, Herrn Lehrer Horn und Herrn Johannes Killinger zu mir und sagte ihnen, sie möchten sich bereit halten, den Kleinen zu akkompagnieren, weil derselbe sich nachmittags vor dem König hören lassen dürfte.

Sogleich ließ ich auch die Instrumente auf die Post tragen, dem Gasthaus zur goldenen Kanne, wo Se. Majestät speisen würden.

Um 2 Uhr nachmittags fuhren Se. Majestät wieder in die Stadt zurück und stiegen in der Post ab, um dort zu speisen.

Ich machte es nun möglich, den Adjutanten Sr. Majestät, Grafen v. Spizenberg, zu sprechen, und trug ihm meine Bitte vor, dem Kleinen Gelegenheit zu geben, sich vor Sr. Majestät hören zu lassen. Der Herr Graf fragte mich, ob der Knabe auch so geige, daß man es anhören könne, und was er denn eigentlich geigen wolle? Ich erwiderte, der Kleine spielte rein und fertig, am liebsten eine Piece aus „Tankred“, welche Oper in Quartett gesetzt er ganz durchgeübt habe. Dies freute nun den Herrn Grafen, und er rieth mir, die Veranstaltungen zu treffen, da Se. Majestät

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Joseph Epple: Eduard Keller, Erinnerungen aus seiner Kindheit. Stuttgart: Kohlhammer 1904, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Epple_keller_19.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)