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Eduard Keller ist geboren den 9. März 1815 in Gmünd, einer Stadt im Königreich Württemberg.

Schon als ganz kleines Kind äußerte er eine ungemeine Freude an Musik. Wenn er schrie und weinte, und man gab einige Akkorde auf einem Instrument an, so beruhigte er sich sofort und sein Gesicht nahm einen heiteren, lächelnden Ausdruck an. Hatte ihn seine Mutter oder die Magd auf dem Arm, und ich spielte Klavier, so riß er mit aller Gewalt nach dem Instrument, bis er die Tasten erreicht und solche erklingen ließ. Seine Mutter, die eine sehr schöne Stimme hatte, und eine durchaus gebildete Frau war, sang ihm, wenn er in seinem Bettchen lag, liebliche Wiegenlieder. Darüber ward er voll Freude und zappelte lächelnd mit Händen und Füßen.

Einmal nahm ihn die Magd mit auf den Marktplatz, woselbst das Musikkorps eines damals in Gmünd liegenden österreichischen Regiments gerade spielte. Als das erste Tonstück mit einem Forte anfing, konnte

Empfohlene Zitierweise:
Joseph Epple: Eduard Keller, Erinnerungen aus seiner Kindheit. Stuttgart: Kohlhammer 1904, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Epple_keller_03.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)