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Lenzleid
Daß du Lenz gefühlt hast
In meiner Winterhülle,
Daß du den Lenz erkannt hast
In meiner Todstille. –
5
Nicht wahr, das ist GramWinter sein, eh der Sommer kam,
Eh der Lenz sich ausgejauchzt hat.
O, du! schenk mir deinen goldenen Tag
Von deines Blutes blühendem Rot.
10
Meine Seele friert vor Hunger,Ist satt vom Reif –
O, du! Gieße dein Lenzblut
Durch meine Starre,
Durch meinen Scheintod.
15
Sieh, ich harreSchon Ewigkeiten auf dich.
Empfohlene Zitierweise:
Else Lasker-Schüler: Gesammelte Gedichte. Verlag der Weißen Bücher, Leipzig 1917, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Else_Lasker_Schueler_Die_gesammelten_Gedichte_1917.pdf/63&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Else Lasker-Schüler: Gesammelte Gedichte. Verlag der Weißen Bücher, Leipzig 1917, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Else_Lasker_Schueler_Die_gesammelten_Gedichte_1917.pdf/63&oldid=- (Version vom 31.7.2018)