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schreiben ließ! Nie stellte ich mir die Wunde so groß, und den Schmerz so sehr niederschlagend vor, welchen der Tod eines geliebten Vaters verursacht, als bis ich dieß nun selbst erfahren habe.

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Er erblickte das Licht der Welt in Goldcronach am 25. December 1720. Er stammte von einem alten und ehemahls sehr reich gewesenen Geschlechte ab, indem sein Großvater zweymahl die Brandschatzung für Goldcronach bezahlet hat. Sein Vater war Hr. Johann Heinrich Oetter, Burgermeister und Hauptmann daselbst, ein sehr geschickter und besonders in der Geschichte seines Orts und der Rechte desselben sehr erfahrner Mann, welcher deswegen auch oft zu Rath gezogen wurde. Auch erwarb er sich einen Ruhm in dem Feldzug, welchen er im Baierischen Krieg mitmachen mußte. Seine Mutter, eine sehr fromme Frau, war Sibylla Eleonora, Herrn Benjamin Wolf, Pfarrers in Goldcronach, einzige Tochter. In der frühsten Jugend zeigte er schon große Fähigkeiten, welche immer mehr sich offenbarten, so, daß seine Eltern sich entschloßen, ihn 1736 auf das berühmte Gymnasium in Bayreut zu thun. Hier zeichnete er sich in kurzem durch Fleiß, durch sein freundliches