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er auch sein Pfarramt niederlegen mußte. Sie fing am 25 November vorigen Jahrs an, wozu noch zuletzt ein zehrendes Fieber kam. Unerschrocken sah er dem Tode entgegen und mit der größten Ruhe redete er von ihm – Mit unbeschreiblicher Freudigkeit ging er in die Ewigkeit: denn er hatte seine Lebenszeit weislich genützt. – Seine Krankheit schien Anfangs gar nicht von Folgen zu seyn, sondern man hoffte vielmehr auf Besserung. Am 6 Januar Nachts um 11 Uhr fing er aber auf einmahl an, schnell Athem zu hohlen, und gegen 4 Uhr hin konnte er schon nicht mehr deutlich reden, jedoch blieb er sich seiner immer bewußt, und sein Athem wurde gegen 10 Uhr auch wieder so leicht, wie bey einem Gesunden, dabey wurde er aber doch immer schwächer, so, daß er Mittags um 11 Uhr am 7 Januar dieses Jahrs, sanft und ohne die mindeste Bewegung seines Körpers, entschlief, so sanft, wie ein Licht auslöscht, das keine Nahrung mehr hat – Diesen Augenblick seines Hinscheidens werde ich nie vergessen, nie den Anblick meines sterbenden besten Vaters, der mich so innig liebte; den Anblick seines ehrwürdigen grauen Hauptes, das nun entschlummert da lag, und seine gestorbenen noch gefalteten