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ausser wenn er zu Tisch gerufen wurde, und diese Thätigkeit war rastlos bis an die Zeit, die ihn von seinen Arbeiten zur großen Feyerstunde abrief. Er führte eine ausgebreitete Correspondenz mit Fürsten und Grafen und mit den größten Männern, wie aus dem unten folgenden Verzeichniß zu ersehen ist. Er war ein wahrer Patriot für das Haus Brandenburg und suchte auf alle mögliche Weise seinen Eifer für dasselbe an den Tag zu legen. Nicht nur seine schon herausgegebenen und noch hinterlassenen Schriften, sondern auch die vielen Urkunden, die er aus fremden Archiven, und zwar auf seine eigene Kosten, herbeyschaffte, bestättigen dieß zur Genüge. Seine Wissenschaften schöpfte er vornämlich aus Urkunden und aus solchen bestehen auch seine schönsten Bücher. Er hatte ein ausserordentliches Gedächtniß, über das man erstaunen mußte, und behielt solches bis an sein Ende. Seine Arbeitsamkeit setzte er fort bis in sein Alter, und wenn ich ihn oft ermahnte, er sollte seine letzten Tage in Ruhe zubringen, so antwortete er mir: dieß wäre ihm unmöglich, lieber wolle er tod seyn, als nichts arbeiten. Er dictirte noch auf seinem Krankenbette, und zwar bis an seine letzten Lebenstage, verschiedene