Seite:Einige Nachrichten den Fürsten, das Domcapitel und die verschiedenen Dikasterien zu Bamberg betreffend.pdf/59

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Karls Epoche zwar nicht, sie ward nicht von verzehrenden Rebellionen bestürmt, aber vom Geiste der Zwietracht genährt. In dieser trieb das Domcapitel die Sache aufs äusserste. Es besetzte, als die Propstey bey St. Stephan erlediget war, eigenmächtig in seinem Namen das Immunitätsgericht St. Stephan, suspendirte den zeitigen Richter, forderte von den Richtern der andern Immunitäten den Eid der Treue, maßte sich der Steuereinnahme, der Gemeinde-Rechnungen an, und zog die Appellationen aus diesen Bezirken vor den Domdechant. Die Nebenstifter sah sich nun von denen, auf die sie sich, um vor den Bedrängnissen der Fürsten sicher zu seyn, freywillig stützten, selbst mißhandelt, selbst unterwürfig gemacht, und liefen jetzt an den Fürsten, um ihre Gerechtsame nicht zu verlieren. Friedrich Karl war der Fels, woran das ganze domcapitlische System scheiterte, und der die fürstliche Machtvollkommenheit in ihrer ausgebreiteten Größe schuf. Er war es, der desselben ausschweifende Vergrößerungsplane begränzte, und sie in gehörige Schranken zurückrief. Haupt und Glieder trennten sich. Der Fürst gerieth mit seinem Domcapitel in gänzliche Spaltung: aber hier waren die Unterthanen