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um desto fürchterlicher und verderblicher aufzulodern. Man schritt mittlerweilen zu Ausgleichungen, nahm seine Zuflucht zu Schiedsprüchen und kaiserlichen Machtbriefen. Aber man gedachte nichts weniger, als sie zu halten, und das sein gesponnene Gewebe der Immunitäten bekam immer mehr innere Vestigkeit. Endlich rückte jene traurige Periode der gänzlichen Anarchie heran. Sie fiel in die ersten Regierungsjahre Antons von Rotenhan. Anton, einer der größten Bischöffe von ausgezeichneter Thätigkeit und Streben fürs allgemeine Beßte, gleich erfahren in den Wissenschaften, wie in der Kunst das Ruder des Staats mit weiser Hand zu lenken, folgte 1431, nicht, wie Hoffmann in seinen Annalen sagt, 1433 auf Friedrichen von Aufsees. Friedrich sah das Hochstift von den Hussiten brandschatzen und verwüsten,[1] sah die so schlecht gegen dieselben geführten Reichskriege das Land entvölkern, sah durch die Nothwendigkeit Steuern aufzulegen, den verarmten Unterthan


  1. Die Chronik sagt: 1430 sind die Hussiten in das Stift Bamberg gefallen, haben großen Schaden gethan, welchen man auf 12,000 fl. geschätzt. Diese Summe beschränkt sich vermuthlich nur auf die Stadt.