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Beicht weggelassen werden sollen; vielmehr kommen sie mir als hypothetisch nothwendig vor, da, wo nicht eins der Beichtenden, sondern der Prediger selbst die allgemeine Beicht betet. Denn ausserdem, daß die ganze Beichthandlung bey Weglassung der Fragen unstreitig an ihrem Interesse verliert, weniger feierlich, und dem gemeinen Mann um so mehr als Neuerung auffallender wird, je weniger er dabey beschäfftiget wird: dünkt mich in der Natur der Sache selbst schon eine gewisse Nothwendigkeit zu liegen, daß sichs der Geistliche von denenjenigen bejahen und versichern lasse, dieß wären ihre Gesinnungen, in deren Namen er eben jetzt dieselben Gott eröffnet und vorgetragen habe. Diese Sache umständlicher zu erörtern, ist hier der Ort nicht; ich bemerke vielmehr, daß bereits ein neuer Befehl an alle Pappenheimischen Pfarrämter ergangen ist, wornach die Seilerische Liturgie bis auf Michaelis dieses Jahres in allen Kirchen eingeführt seyn soll. In der Stadt selbst ist schon nach dem Seilerischen Formulare getauft und auch das heilige Abendmahl gehalten worden; auf dem Lande aber hat man es noch nirgends bis jetzt so weit gebracht, sondern bloß den Anfang hie und da gemacht,