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zwischen dem Anspachischen Städtchen Langenzenn und dem Pfarrorte Seukendorf, gewesen sey. Die Gründe für diese Vermuthung sind folgende: 1) Hatte bekanntlich das Geschlecht der Freyherren von Seckendorf von den ältesten Zeiten her seine Besitzungen am Zenngrunde. 2) Ihr Begräbniß war zu Langenzenn in der Kirche, welches aus den dasigen Monumenten erhellt. 3) Pflanzt sich noch jetzt eine Sage unter den Einwohnern des genannten Dörfchens fort, welche, obwohl mit vielem fabelhaftem vermischt, doch auch nicht ganz das Gepräge der Wahrheit verläugnet, nämlich diese: „Es sey einst ein Kaiser von der Burg zu Nürnberg in dieses Dorf gekommen, als eben ein ländlicher Tanz die Einwohner unter einer Linde versammelt gehabt habe. Der Kaiser habe gehalten, um den Tanz mit anzusehen, und sich zum Abwehren der Fliegen einen Zweig von der Linde brechen lassen. Während diesem habe ein Bauernsohn die Dreistigkeit gehabt, dem Monarchen eines zuzutrinken, dem Kaiser habe diese Kühnheit gefallen, und er habe ihm gesagt: ‚Wann du dich dieses zu thun unterstehst, so wirst du deinen Muth auch bey andern Gelegenheiten zeigen können.‘ Er habe ihn hierauf