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Dingen, veraltete Meinungen als ein Heiligthum aufbewahrt, an dem Aberglauben wie eine Klette am Kleid klebt, und neue Erfindungen und Entdeckungen als eine gotteslästerliche Sache verschreyet, – von diesem, sage ich, erwartet man Verbesserungen, Fortschritte und Vervollkommnung der Landwirthschaft. Die Macht der Vorurtheile und der Wust des Aberglaubens sind kräftige Mittel, den Bauersmann bey dem Schlendrian seiner Vorfahren zu erhalten; erst müssen diese Übel vertrieben werden, ehe bessere Begriffe Platz nehmen können. Man ziehe nur die vielen Hindernisse, die den Bauersmann nicht einmahl auf den Gedanken einer möglichen Verbesserung seiner Wirthschaft kommen lassen, in Erwägung; so bedarf man nicht viel Besinnens, das seichte Geschwätz solcher Personen, die manchmahl so aufrichtig sind zu gestehen, daß sie von der Landwirthschaft ganz und gar nichts verständen, aber doch zugleich unaufhörlich darüber urtheilen, wobey sie ganz unwillige Gesichter machen, wenn man Bedenken trägt, ihre Urtheile und Behauptungen als unfehlbare Wahrheiten anzuerkennen, – als das sicherste Kennzeichen ihrer Unwissenheit, wenigstens in diesem Fach anzusehen, und aus