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Abwechselung kam in die Sache, als wir die Ueberbrückungen der Schluchten erreichten. Diese Ueberbrückungen sind zwar solid, aber recht primitiver Art. Rohe Stämme sind in der Felswand befestigt und von unten gestützt; quer darüber liegen schmalere Stämme und das Ganze ist mit Rasenboden überdeckt, den man mit Erdreich und Wurzeln von der Felsunterlage abgehoben hat. Zur Sicherung nach dem Abgrunde zu dient eine Art Geländer, das aber so schwach ist, daß es nur einen moralischen Werth besitzt. Man muss schon sehr stark mit Schwindel behaftet sein, um eine solche Brücke im Sommer nicht sorglos zu überschreiten; jetzt aber sah die Geschichte wesentlich anders aus. Auf der Brücke lag der Schnee höher als das Geländer und war zu einem scharfen Rücken zusammengeweht; das Geländer zur Linken schied also als Sicherung aus und an der Felswand zur Rechten konnte die Hand keine Stütze, keinen Griff finden, weil dieselbe vollständig verglast, das heißt mit glitzerndem Eis überzogen war. Man musste also beim unsicheren Scheine der Laterne

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Rudolf Lavant: Eine Hütteninspektion mit Hindernissen. Goldhausen, Leipzig 1903, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Eine_H%C3%BCtteninspektion_mit_Hindernissen_6_01.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)