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ineinanderschiebbaren Teilen; auf dem Bilde sind jedoch mit diesen Trompeten nicht etwa die beiden riesigen Wasserpfeifen zu verwechseln, durch deren eiförmige Wasserbehälter zwei von den Männern ihren Tabaksrauch hindurchsaugen, statt kräftig in den geräuschvollen Chorus mit einzustimmen. Auffallend ist auch die Form der bei den Opferschüsseln stehenden dreiarmigen Lampe, an der sich, ebenso wie auf den oft mehr als meterhohen Newari-Tempellampen, eine Figur des elefantenköpfigen Weisheitsgottes Ganesch befindet, der ein sehr populärer „Gott für Alles“ in Nepal zu sein scheint.

Es ist nicht die Aufgabe dieses Buches, jedes bemerkenswerte Gebäude in den mir geöffneten Städten Nepals der Reihe nach durchzumustern; was ich gezeigt habe, dürfte genügen, um den Gesamteindruck, das für Nepal bezeichnende Neben- und Durcheinanderfluten indischer und tibetischer Volkswahrzeichen wiederzuspiegeln. Daß es aber auch Stätten gibt, wo diese beiden Kulturen und der mit einer jeden verbundene Kultus in voller Reinheit zu Tage treten, werden die beiden folgenden Kapitel erweisen.

Ganesch,
der Gott der Weisheit, aus Bronze. ½

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Kurt Boeck: Durch Indien ins verschlossene Land Nepal. Ferdinand Hirt & Sohn, Leipzig 1903, Seite 279. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Durch_Indien_ins_verschlossene_Land_Nepal.pdf/355&oldid=- (Version vom 4.7.2018)