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Das Serai[WS 1] mit den drei Mausoleen der Gemahlin des mohammedanischen Fürsten Jehandschir und ihrer beiden Söhne[WS 2] möchte ich nur deshalb kurz erwähnen, weil der praktische Sinn der Engländer den Raum über dem Grabe der Mutter in einen Billardsaal verwandelt hat; ebensowenig darf man sich wundern, an anderen mit Marmorplatten belegten Grabplätzen berühmter indischer Fürstlichkeiten, die jetzt als Picknick und Ausflugsorte beliebt sind, Tafeln mit dem Verbote zu erblicken: Das Tanzen auf diesen Gräbern ist nicht erlaubt!

Vielfach und wohl auch mit Recht ist der Vorschlag gemacht worden, den Sitz der Regierung aus Kalkutta nach Allahabad zu verlegen, dessen gesunde Lage in ziemlich gleicher Entfernung von den bedeutendsten Städten Indiens dafür so günstig wie möglich wäre. Jedenfalls gibt es keine andere Stadt in Indien, die einen so europäischen Anstrich besitzt wie Allahabad, dessen ungeheure auf sechzehn mächtigen Pfeilern über die Dschamna führende Eisenbahnbrücke den hier zusammenkommenden Hindus als ein in die Augen fallender Beweis europäischer Überlegenheit auf technischen Gebieten erscheinen muß.

Asoka-Säule als Sonnenuhr.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. WS: Serai: vergleiche Serail
  2. WS: drei Mausoleen: vergleiche Khusrau-Bagh
Empfohlene Zitierweise:
Kurt Boeck: Durch Indien ins verschlossene Land Nepal. Ferdinand Hirt & Sohn, Leipzig 1903, Seite 173. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Durch_Indien_ins_verschlossene_Land_Nepal.pdf/225&oldid=- (Version vom 1.7.2018)