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den Aether trug. Wenige Minuten später kamen wir vor dem Portale des Dêvasipatamer National-Theaters zu Boden.

Eine dichte Volksmenge drängte sich nach der Kasse. Auf großen dreieckigen Anschlagezetteln war zu lesen:

Die schöne Madora.

Trauerspiel in 5 Acten

von Vasadalhi,

dem gekrönten Dichter der Inder.

Dieses wahrhaft erschütternde Werk des erhabenen Poeten ist gleichwohl so reich an zarten und lieblichen Zügen, daß die geehrten Zuschauer das Höchste erwarten dürfen, was die dramatische Kunst bis zur Stunde geleistet hat. Kalidasa ist nicht gewählter, kräftiger, hinreißender als unser Vasadalhi, der treffliche Sohn Dêvasipatams.

Die Schauspielerin, welche die Rolle der Madora gibt, ist das schönste Mädchen, das jemals in unserer Stadt aufgetreten ist. Sie hat Augen wie Feuer, Zähne wie Elfenbein, Lippen wie Sammet und einen Busen wie frisch erblühte Wasserlilien. Auch singt sie wie eine Nachtigall.

Ich lade euch Alle ein, Bürger der Stadt und Bewohner des flachen Landes.

Valaveia der Aeltere,

Direktor des National-Theaters.

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Eckstein: Dudler und Dulder. Leipzig, 1893, Seite Seite: Dudler und Dulder 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Dudler_und_Dulder_25.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)