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sind, alte und junge Zeislein nicht nur schreyen gehört, sondern auch gesehen. Ausserdem bin ich um die nämliche Zeit einmahl so glücklich gewesen, in einem Fanghäuslein, welches ich in einem Garten neben einem im Kefig eingesperrten Lockzeisig gestellt hatte, 3 junge Zeislein kurz hintereinander an einem Tage zu fangen, welche schimmlicht oder weisgraulicht aussahen und nach ausgestandener Mausezeit ihre ordentliche und natürliche Farbe erhielten.

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 Ein sicheres Kennzeichen, daß sie nicht aus fremden Gegenden gekommen, sondern im Lande erzeugt worden, und vor kurzer Zeit ausgeflogen seyn müssen. Denn wenn es gleich physisch und historisch wahr ist, daß das Alter den Vogelfedern eine weiße oder graue Farbe geben kann; so läßt sich doch diese Wahrheit nicht hier anwenden, weil diese Vögel nach der Mausezeit nicht weiß und schimmlicht geblieben sind, sondern ihre natürliche Farbe angenommen haben. Das Zeislein brütet auch auf hohen Tannen, und baut ein kleines Nest zwischen 2 Ästen, die dicht über einander gewachsen sind, und einen Zwischenraum haben, auf dem obersten Theil des Baums. Im Walde, die hohe Wart genannt, bey Bayreut, wurden vor