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möglicherweise einige Journalisten, denen die Veröffentlichung hässlicher Dinge Vergnügen macht, oder die so arm sind, dass sie auf der Lauer nach Skandalen liegen, die eine Art dauernde Einkommensgrundlage bilden. Aber es gibt nach meiner Ueberzeugung andere Journalisten, gebildete und wohlerzogene Männer, denen die Veröffentlichung dieser Dinge wirklich zuwider ist, die wissen, dass es unrecht ist, es zu tun, und die es nur tun, weil die ungesunden Verhältnisse, unter denen sie ihrer Beschäftigung nachgehen, sie zwingen, dem Publikum das zu liefern, was das Publikum haben will, und mit anderen Journalisten zu wetteifern, um dem rohen Appetit der Leute möglichst viel und möglichst Starkes zu liefern. Es ist eine sehr entwürdigende Stellung für jeden gebildeten Menschen, und ich zweifle nicht, dass die meisten es lebhaft empfinden.

Wir wollen indessen diese wirklich schmutzige Seite der Sache verlassen und zu der Frage der Volksherrschaft in Sachen der Kunst zurückkehren, worunter

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Oscar Wilde: Drei Essays. Karl Schnabel, Berlin 1904, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Drei_Essays_Oscar_Wilde.pdf/74&oldid=- (Version vom 31.7.2018)