Seite:Diplomatische Nachrichten von dem Ursprung der Lehensherrlichkeit des Stiftes Wirzburg über das dem Hause Sachsen zuständige Schloß und Amt Meiningen.pdf/5

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Gütern auszustatten wünschte. Allein Bischoff Heinrich zu Wirzburg, der dadurch einen Theil seines Kirchsprengels, und was noch mehr war, seine Einkünfte zu verlieren befürchtete, war damit sehr übel zufrieden, und weigerte sich schlechterdings seine dortigen Besitzungen dem Stifte Bamberg abzutreten.[1] Der König mußte sich also entschließen, mit gedachtem Bischoff im Jahre 1008 einen Tauschcontract einzugehen, wodurch er, zum Vortheil des neu gegründeten Stifts, die im Radenzgau gelegenen Parochien zu Wanrod, Mühlhausen und Lonerstadt, nebst den dahin gehörigen Capellen – ingleichen einen gewissen Bezirk im Gau Volkfeld vom Stifte Wirzburg an sich brachte, dagegen aber demselben die im Grabfelde gelegene Reichsgüter und zwar namentlich die Örter Meiningen und Walldorf mit dazu geschlagenen Dörfern, Zehenden, Waldungen, Jagden und andern Einkünften als Eigenthum überließ.[2]



  1. Udalrici Babenberg. Cod. epistol. nr. LVII. ap. Eccard. in Corp. hist. medii aevi T. II. p. 60 seq.
  2. Man sehe die Urkunde in der Teutschen Übersetzung in Friesens Wirzburg. Chron. in Ludewigs Wirzb. Gesch. Schr. S. 455. Die Urschrift stehet in dem 1ten Th. der diplomat. Gesch. des Hauses Henneberg S. 77.