Verschiedene: Die zehnte Muse | |
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Zahllosen Tierchen klein,
Die auf dem Wege schlichen –
Ihr Mörder nicht zu sein.
Gehst du noch jetzt die Stege,
Mein Herz liegt dir im Wege –
O nimm mein Herz in acht.
Der Garten.
Um den Garten ist ein Zaun,
Ueber’n Zaun zwei Aeuglein schaun;
Sie schaut her, und ich schau hin –
Ach, wie wird mir da zu Sinn!
Ueber’n Zaun zwei Aeuglein schaun;
Ich schau hin, und sie schaut her –
Wenn ich nur im Garten wär!
Um den Garten ist ein Zaun,
Sie schaut her, und ich schau hin –
Schwupps! – Heidi, nun bin ich drin!
Stelldichein.
Husch, husch! es kommt wer, lauf geschwind,
Dass sie uns ja nicht betreten;
Wenn Zwei im Lenze beisammen stehn,
Dann denkt man gewiss nicht, sie beten.
Denn wenn sie auch sittig schweigen,
Man sieht recht gut, wie im Abendwind
Sie die Köpflein zusammenneigen.
Dann magst du wohl mit den Händen dir
Man zieht sie lachend dir vom Gesicht,
Und du – stehst schambefangen.
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/59&oldid=- (Version vom 31.7.2018)