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Verschiedene: Die zehnte Muse


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Walfisch schwamm im eisigen Meer

Fröhlich hin und wieder.
Stirb und gib dein Fischbein her!
Liebchen braucht es für’s Mieder.

Pfeilgetroffen ein Elefant

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Musste im Urwald erblassen.

Hat für den Fächer in deiner Hand
Leben und Zähne gelassen.

Sterbend gab dir der Wüstenstrauss
Wallende Federn als Steuer. –

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Trinke auch mir die Seele aus,

Reizendes Ungeheuer!

Rud. Baumbach.





Historie von Noah.

Als Noah aus dem Kasten war,
Da trat zu ihm der Herre dar,
Der roch des Noäh Opfer fein
Und sprach: Ich will dir gnädig sein.

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Und weil du ein so frommes Haus,

So bitt’ dir eine Gnade aus.

Der Noah sprach: Ach, lieber Herr,
Das Wasser schmeckt mir gar nit sehr,
Dieweil darin ersäufet sind

10
All’ sündhaft Vieh und Menschenkind;

Drum möcht’ ich armer alter Mann
Ein anderweit Getränke han.

Da griff der Herr ins Paradies
Und gab ihm einen Weinstock süss,

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Und gab ihm guten Rat und Lehr’,

Und sprach: Den sollst du pflegen sehr,
Und wies ihm alles so und so:
Der Noah war ohn’massen froh,

Und rief zusammen Weib und Kind,

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Dazu sein ganzes Hausgesind’,

Pflanzt’ Weinberg’ rings um sich herum;
Der Noah war fürwahr nit dumm,
Baut Keller dann und presst den Wein
Und füllt ihn gar in Fässer ein.

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Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/34&oldid=- (Version vom 31.7.2018)