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Verschiedene: Die zehnte Muse

Ich schleiche meine Strassen –

Ich schleiche meine Strassen
Mit müdem Fuss einher,
Sie dehnt sich ohne Massen,
Das Ränzel wird mir schwer.

5
Doch hab’ ich drin geborgen

Kein Silber und kein Gold,
Nur meine stillen Sorgen
Hab’ ich darein gerollt.

Ob mir der Himmel blaue,

10
Ob ich im Nebel geh’ –

Ich weiss nicht, was ich schaue
Nur, dass ich dich nicht seh’!


Wilh. Gräfin Wickenburg-Almásy.




Vagantenfrühling.

 Ecce gratum
 Et optatum
 Ver reducit gaudia!

Holde Triebe,
Lust und Liebe
Sind im Lenzeshauch entfacht,
Bunt zu schauen

5
Flur und Auen,

Und die helle Sonne lacht!
Weg drum, was uns traurig macht!
Winters Wüten
Wich den Blüten,

10
Wiederkehrt des Sommers Pracht!


Flocken, Schlossen
Und Genossen
Flohen fort ins Nebelland.
Lenz, der Knabe,

15
Findet Labe,

Wachsend an des Sommers Hand.
Wer da noch kein Liebchen fand,
Um zu herzen
Und zu scherzen,

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Ist nicht richtig bei Verstand!
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 216. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/222&oldid=- (Version vom 31.7.2018)