schon den niederschlagenden Schmerz in meinem Busen genährt – nur der Genuß der Liebe soll künftig meine Schritte leiten – Ströme des süssen Nektars will ich in mich saugen, um durch sie die verlornen Augenblicke zu ersezen. – Aber es kömmt jemand – ihr Götter, wer mag das seyn?
Bella. Es ist Prinz Biribinker – er tritt schon herein.
Messaline. Sag’ ihm Bella, daß in dem Zustand worin ich jetzt bin, ihn sehen und ihn hassen eins sey. (geht ab.)
Biribinker. Sie will mich nicht sehn – sie flieht mich – o wollüstiges Weib, ist das der Lohn für meine ganze Zärtlichkeit? – Aber sage mir, warum gieng sie fort?
Bella. Wie mein Herr? Das wissen Sie nicht? – Rühmen Sie sich nicht mehr Ihrer übergrossen Zärtlichkeit, Sie haben sie bis zur Schwachheit getrieben.
Anonym (= Johann Gabriel Bernhard Büschel): Die neue Messaline. Trauerspiel in einem Akt. Giovanni Tassoni (= Himburg), Rom (= Berlin) 1788, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_neue_Messaline_(1788).pdf/7&oldid=- (Version vom 12.12.2022)