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fürchteten dem Lichte des Himmels zu begegnen. Züge des tiefsten Schmerzes ließt man deutlich auf Ihrem Gesicht – glauben Sie mir, die Traurigkeit steht den Damen von Ihrem Alter nicht wohl. – Aber wie? Sie seufzen? Was haben Sie denn für Geheimniße?

Messaline. Ach! wenn ich ausser mir vor Verdruß bin, so hab’ ich gewiß Ursach genug dazu. – Du kennst den Prinz Biribinker – dieser Mann, den ich für einen Helden hielt, den ich bewunderte, den mein Herz anbetete – ach es ist ein Elender!

Bella. Wodurch hat er Ihnen mißfallen? Warum sind Sie so gegen ihn aufgebracht?

Messaline. Weil – weil – o nur sein Tod kann die Beleidigung abbüssen die er mir anthat – Seit dem Tage an dem ich ihn zuerst sah hielt ich mich für unaussprechlich glücklich, dies weißt du – Sein ganzes Ansehn, seine starken breiten Schultern, seine lange vielversprechende Nase, alles dies nahm mich für ihn ein – o ich hatte ihn nur zu gut ins Auge gefaßt. – Er überraschte mich als ich eben auf

Empfohlene Zitierweise:
Anonym (= Johann Gabriel Bernhard Büschel): Die neue Messaline. Trauerspiel in einem Akt. Giovanni Tassoni (= Himburg), Rom (= Berlin) 1788, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_neue_Messaline_(1788).pdf/4&oldid=- (Version vom 12.12.2022)