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verließ uns hierauf und die frohen Mönche wetteifern in diesem Augenblick ohne Zweifel, welcher von ihnen sie am besten bedienen kann. – Ihr Vater, in äuserster Bewegung, versuchte alles, um sie zu bereden das Kloster wieder zu verlaßen, aber umsonst. Sie antwortete stets, indem sie ihre Augen weit aufriß: So suchen Sie mir Männer, die die Natur mütterlicher behandelt, die sie mit Werkzeugen versehen hat wie ich sie heische, die nie erschlaffen, und stets bereit sind meine Wünsche zu erfüllen. Diese hier sind es. Ich werde sie befriedigen und sie werden mir genug thun. Nie werd’ ich befürchten dürfen daß es mir jemals fehlschlagen möchte. Was kann ich mehr verlangen? Meine Stärke liegt in der Zaubergrotte die die Lüsternheit der Götter und Menschen erregt, die ihrige in dem Scepter der uns Weiber beherrscht, in den Quellen die Cypria’s reizendes Ländchen wässern – Sehen Sie, die Begierde mir ihre Opfer darzubringen versammelt sie schon, gehen Sie, mein Vater, gehen Sie und lassen Sie uns allein. – Ihr Vater verließ sie voller Zorn – Du willst

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Anonym (= Johann Gabriel Bernhard Büschel): Die neue Messaline. Trauerspiel in einem Akt. Giovanni Tassoni (= Himburg), Rom (= Berlin) 1788, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_neue_Messaline_(1788).pdf/31&oldid=- (Version vom 24.12.2022)