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still, sie steigt aus, wir erstaunten alle über die Thränenfluth die ihren Augen entstürzte, aber diese Thränen waren nur Vorboten eines weit grössern Unglücks das uns bevorstand und das wir nie vermuthet hätten. – Sie kündigte uns ihren Entschluß an, der Welt zu entsagen und sich einzuschließen.

Biribinker. Sich einzuschließen! Wo denn?

Zweyter Soldat. In ein Mönchskloster. – Als sie von uns Abschied nahm, sagte sie noch: Ich folge dem unwiderstehlichen Triebe der Natur – die Wunderkraft womit Venus meinen Schoos ausschmückte geht durch die Ruhe verlohren, ich will ein Vorhaben ausführen das meines Muths würdig ist. Bisher hab’ ich von allem gekostet, habe erfahren was Marquis und Page, was Schweizer, Soldat und Großadmiral vermag; ich zwang sie mir allein zu opfern, alle ihre Schätze in meinen Busen auszuschütten. Ich will damit ein Ende machen und nun die Mönche versuchen – ich weiß gewiß, daß ich keinen üblen Tausch treffen werde. – Sie

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Anonym (= Johann Gabriel Bernhard Büschel): Die neue Messaline. Trauerspiel in einem Akt. Giovanni Tassoni (= Himburg), Rom (= Berlin) 1788, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_neue_Messaline_(1788).pdf/30&oldid=- (Version vom 24.12.2022)