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Zwölfte Scene.
Biribinker allein.

Bella schielte dich gewaltig an – du machtest ihren Appetit rege – es ist wahr, ich hätte sie gleich aufs Bette werfen sollen, doch dazu ist noch Zeit – wenn ich Messalinen werde genug gethan haben, kann ich mir ja wohl mit ihrer lieben Bella die Zeit verkürzen. Sollte ich mich dadurch erniedrigen? Im mindesten nicht. Ich mache mir eine Ehre daraus alle Frauenzimmer zu liebkosen die mir vorkommen, und immer im Stande zu seyn es mit noch mehrern aufzunehmen. Und überdies giebt es gewiß funfzig Männer für einen, die, wenn sie ihre Geliebte befriedigt haben, sich auch des Kammermädchens erbarmen. – Aber die Stunde meines Glücks schlägt – ich höre ein Geräusch – es nähert sich – ich muß die Vorhänge zuziehen, das Dunkel der Nacht ist den Liebenden günstig – Darf ich den Eingebungen meines Herzens trauen, so ist dies meine Prinzeßin.

Empfohlene Zitierweise:
Anonym (= Johann Gabriel Bernhard Büschel): Die neue Messaline. Trauerspiel in einem Akt. Giovanni Tassoni (= Himburg), Rom (= Berlin) 1788, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_neue_Messaline_(1788).pdf/23&oldid=- (Version vom 16.12.2022)