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nimmst dich meiner noch an? Deiner Muschel seltne Reize zu kosten, gewährst du diesem Verlassnen wieder? Und du mein Liebling und du – –

Bella. Gerechter Himmel, wie schön er ist! O dreymal glücklicher Käfig der diesen Vogel in sich hat!

Biribinker. Mußt du denn meine Periode zu so ungelegner Zeit unterbrechen? Ach, wie überlästig ist oft ein Kammermädchen! – Und du mein Liebling und du! Glücklichster unter allen die je einen Mann zierten! Beginne nun den lebhaftesten Kampf und thue dich zu meiner Ehre durch unüberwindliche Stärke hervor, und weil man sie niemals ersättigen kann, so ermüde sie so, daß sie entkräftet dahin sinkt und mir endlich bekennt, daß ich allein im Stande sey die Lüsternheit die Cythere in ihren Schoos legte zu befriedigen. – Geh sogleich Bella und sag’ ihr daß ich sie hier mit Ungedult erwarte um auf ihrem laubumkränzten Altar den süßesten Weihrauch zu opfern.

(Bella geht ab.)
Empfohlene Zitierweise:
Anonym (= Johann Gabriel Bernhard Büschel): Die neue Messaline. Trauerspiel in einem Akt. Giovanni Tassoni (= Himburg), Rom (= Berlin) 1788, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_neue_Messaline_(1788).pdf/22&oldid=- (Version vom 16.12.2022)