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Alle Männer mußten mit, und nur die Frauen und Kinder blieben in der Grotte zurück.

An einem sonnenklaren Morgen flogen die acht Männer über die glatte Schneedecke dahin. Jeder war mit seinem Schlafsacke und einigem Fleischvorrate belastet; im Gürtel steckten Axt und Messer, und in der Hand trugen sie einen langen Bambusstab mit Steinspitze, der ihnen als Bremsstock und Lanze zugleich diente. Die Malangos waren außerdem noch mit Pfeilen und Bogen bewaffnet, während Richard nur einen Revolver bei sich trug.

Vieles an dieser Ausrüstung war unnötig. Denn wozu brauchte man in der ausgestorbenen Schneewildnis Waffen? Wozu Proviant, da überall das Fleisch herumlag? Aber Richard begann schon jetzt mit seiner planmäßigen Erziehung der Eingeborenen. Sie mußten sich eben auch an eine solche Ausrüstung gewöhnen.

Als Richard noch nicht so weit vorgedrungen war, schien die Umgebung überall die gleiche zu sein. Dann aber entdeckte er doch manches Neue.

Ein Fuchs sprang zum Beispiel auf und verschwand in einem Schneeloche. Das war etwas sehr Wichtiges. So war also die Tierwelt doch nicht ganz ausgestorben.

Auf ihren Märschen durch den gebirgigen Teil der Gegend machten die Malangos Richard noch auf eine andere Höhle aufmerksam, der, wie sie sagten, ebenfalls ein Bach entsprang. Dieser habe jedoch im Gegensatze zu jenem heißen Quell in der uns schon bekannten Höhle eiskaltes Wasser. Diese Grotte wurde nun besucht, aber man konnte sie kaum wiederfinden, so war sie unter Eis und Schnee vergraben. Es mußte erst eine Schaufel gemacht werden, um ihren Eingang freizulegen und dann in eine geräumige Höhle zu gelangen, die von Eiszapfen starrte.

Richard beschloß, hier ein Museum anzulegen, in dem alle gefrorenen Tiere und Pflanzen der vergangenen Periode,

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Robert Kraft: Die indischen Eskimos. H. G. Münchmeyer, Dresden (1901), Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_indischen_Eskimos.pdf/21&oldid=- (Version vom 31.7.2018)