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Balbier Schnapps oder Gürgen haben wollte. Ich habe dirs gleich schreiben wollen, damit du’s recht bald wüßtest. Du kannst nun thun was du willst, lieber Freund.“ – Nichts als lieber Freund! (Wischt sich die Thränen ab.) Nu, wenn ichs überlebe, so weiß ich, was ich thun will. Und vor Ihm, Mosge Schnapps, fürcht’ ich mich nun auch nicht mehr. Er hat mir lange genug Angst gemacht: Sein Maul geht immer wie eine Breche, und vor solchen Leuten kommt unser einer immer nicht fort. Aber nu meinetwegen, ich will mich drein ergeben, will hingehen und meinen Schwiegervater fragen, wenn Verlöbde seyn soll. Und auf die Hochzeit – Nein, ich falle in Ohnmacht, wenn ich an die Hochzeit mit Rösgen denken soll. – (Er will gehn, kommt zurück.) Aber es geht mir doch noch was im Kopfe herum. Röse hat ein schönes Gut, den schönsten Stall voll Kühe im Dorfe, volle Böden, und ein funfzehnhundert Gulden baar Geld: und ich habe – nichts, als ein armseliges Häusgen mit einem Gärtgen dran. – Ich wollte, Gott verzeih mirs, lieber, sie wäre so arm als ich, und ich so reich als sie. Freilich wenn mir das Lotto

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Anton-Wall (= Christian Leberecht Heyne): Die beiden Billets. Ein Lustspiel in einem Akt.. Dyk, Leipzig 1790, Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_beiden_Billets_(1790).pdf/6&oldid=- (Version vom 14.9.2022)