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Mann einzig und allein lieb hat. Sag’ Er mir offenherzig, Mosge Schnapps, ist Er außer mir keiner andern gut?

Schnapps. Nun so wollt’ ich, daß ich alle Flüche und alle Schwüre wüßte, die es in der ganzen Reichsarmee giebt, um Ihr, allerschönstes Rösgen, zu beschwören, daß ich – – –

Rösgen. Hör’ Er mich an. Ich habe Einmal den Fehler an mir, daß ich erschrecklich mistrauisch bin. – Da Er hieher kam, hatt’ Er ein Papier in der Hand; und das versteckt’ Er, sobald Er mich gewahr wurde. Was war das? Wenn Er will, daß ich Ihm trauen soll, so muß er mirs sehn lassen. Hat doch wohl Regine einen Liebsten gefunden, der ihr die Briefe andrer Mädchen zeigte.

Schnapps. Ja wahrhaftig, schönes Rösgen, ich wäre des Todes, wenn ich Ihr durchaus einen Liebesbrief zeigen sollte. Denn in meinem ganzen Leben hat noch kein Frauenzimmer an mich geschrieben.

Rösgen. Nichts, nichts! das sind kahle Ausflüchte: und mit Einem Worte, wenn Er

Empfohlene Zitierweise:
Anton-Wall (= Christian Leberecht Heyne): Die beiden Billets. Ein Lustspiel in einem Akt. Dyk, Leipzig 1790, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_beiden_Billets_(1790).pdf/43&oldid=- (Version vom 14.9.2022)