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in Trümmer und rissen das Kompaßhäuschen weg.

Kaum zwei Minuten später hatte der Kapitän sein Töchterchen und Heinrich Marauke mit Rettungsringen versehen.

„Gib auf mein Kind acht, Junge!“ rief er dem Knaben noch zu und stürmte dann davon, um auch für die Besatzung zu sorgen.

Ängstlich zusammengeduckt hockten die beiden Spielgefährten im Schutze des Kajütaufbaues. Die kleine Lotte weinte bitterlich und hatte ihr Gesichtchen furchtsam in den Falten von Heinis Jacke verborgen.

Dann nahte eine neue, riesige Welle, ein wahrer Wasserberg, heran. Der Steuermann machte Heinrich durch Zeichen klar, sich gut festzuhalten. Und nun geschah das Furchtbare: Die mächtige Woge riß die Kinder über Bord, hob aber gleichzeitig auch die Brigg von der verborgenen Klippe wie ein Papierschifflein herab und trieb sie in Nacht und Dunkelheit davon.

Heinrich hatte seine kleine Freundin nicht losgelassen. Mit aller Kraft hielt er sie, die ebenso wie er in einen Rettungsring eingebunden war, umklammert. Blitzschnell war die Woge über sie gekommen und trug sie nun auf ihrer Spitze wie ein ungeheures Reittier über den Klippengürtel

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W. Belka: Die Zauberinsel. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Zauberinsel.pdf/9&oldid=- (Version vom 31.7.2018)