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dauernd mit Fallen, Gift und Schußwaffen nach. – So lange ich noch täglich eifrig zu arbeiten hatte, um mich wohnlich einzurichten, schwieg mein Gewissen. Dann aber begann die Einsamkeit mit ihren Schrecken schwer auf mir zu lasten. In den vielen Stunden der Muße begann die Stimme der Reue immer eindringlicher zu mir zu sprechen. Mein Papagei war es dann, der sich bald zu einem lauten Mahner herausbildete. Aus meinen Selbstgesprächen hatte er einige Worte sich zu eigen gemacht, die er mir nun ständig zurief. Unendliche Niedergeschlagenheit machte mich oft tagelang zu jeder Arbeit unfähig. Immer wieder erwog ich den Gedanken, nach Pernambuco zurückzukehren und mich der Polizei zu stellen. Aber die Furcht vor Strafe und vor dem Gefängnis war stärker als das Gute in mir. So vergingen fünf Jahre. Ich hatte mir ursprünglich vorgenommen, acht Jahre hierzubleiben und dann die Welt als ein inzwischen in Vergessenheit Geratener wiederaufzusuchen. Über die Hälfte dieser Zeit war verflossen, als der Orkan Euch beide dann auf das Eiland warf. Oft genug habe ich Euch heimlich beobachtet und belauscht. Ich sah, wie Du, mein Junge, Dich wie ein liebevoller Vater des kleinen Mädchens annahmst, wie Du sie behütetest und für sie sorgtest. Und gerade Eure kindliche

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W. Belka: Die Zauberinsel. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Zauberinsel.pdf/52&oldid=- (Version vom 31.7.2018)