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zu spenden vermögen, irgend in Zweifel ziehen wollen, so haben wir demselben nur die folgende Stelle aus einer Rede, welche der berühmte O’Connel, der Befreier Irlands, in einer der Volksversammlungen, welche er mit seinem beredten Worte so sehr zu beherrschen wußte, gehalten hat, zur Beherzigung vorzulegen.

„Der Geist des (irischen) Volkes,“ sagte er, „hat sich verbessert, dafür spricht Alles. Der Pater Matthew, dieser ruhmwürdige Apostel der Mäßigkeit, dieses Vorbild aller Tugenden, ist mit uns, und noch hat sich unter den Anhängern der Abschwörunq (aller Spirituosen) Keiner gefunden, der den in die Hände des ehrwürdigen Apostels abgelegten Eid verletzt hätte. Napoleon hatte seine Leibwache, die kaiserliche Garde; wir haben mehr als die kaiserliche Garde, wir haben eine Garde, bestehend aus mäßig lebenden Menschen und gutgesinnten Christen. Fünf Millionen Menschen haben geschworen, mäßig leben zu wollen, und es ist dieß ein augenscheinliches Vorzeichen, daß die Freiheit Irland’s wieder auferstehen werde.

Wäre es, wenn ich nicht mit Recht auf die Weisheit des zu der wohlthätigen Lehre des Pater Matthew bekehrten Volkes baute, denn wohl möglich gewesen, solche Menschenmassen zu einem Zwecke zu vereinigen? Die Mitglieder des Mäßigkeitsvereins sind die festesten Stützen der Ordnung und der Freiheit in Irland. So verständige, so bescheiden lebende Menschen sind nicht dazu geschaffen, in der Sclaverei dahinzuschmachten. Was mich betrifft, so weiß ich, daß ich an einem Schlachttage lieber an der Spitze der ausdauernden und tapferen Mitglieder des Mäßigkeitsvereins marschiren möchte, als mich dann nur auf Männer verlassen zu können, welche durch den Genuß erhitzender Getränke bloß augenblicklich aufgeregt wären.“ –

Trotz allen diesen so einleuchtenden Beweismitteln giebt es nun aber dennoch Männer, welche fortwährend behaupten, daß das Wirthshaus den Arbeiter-Classen nützlich und fast unentbehrlich sei, und zwar aus dem

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Dr. Édouard Burdel; Übersetzer: Johann Heinrich Gauß: Die Trunksucht. Bernhard Friedrich Voigt, Weimar 1855, Seite 76. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Trunksucht.pdf/86&oldid=- (Version vom 31.7.2018)