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Nation aus Kindern erblühen, die selten das Jugendalter erreichen, oder welche, wenn zu diesem Alter gelangt, unfähig sind, ihm die mindesten Dienste zu leisten, im Gegentheil nur zur Schwächung der künftigen Generation ihr Leben fristen, so daß diese dem Lande lediglich zur schmachvollen Belästigung heranwachsen wird!

Wie gewichtig und erschreckend diese Wahrheit ist, das stellt sich gar leicht heraus, wenn man den amtlichen Rechenschaftsbericht der (französischen) Recrutirung vom Jahre 1850 durchblättert. Die Zahl der zur Loosung berufenen jungen Leute betrug 303,712. Von dieser Zahl wurden 164,742 Nummerninhaber von der Revisionsbehörde untersucht und in Folge dessen 10,256 wegen unzureichender Größe und 48,453 Kränklichkeitsursachen halber ausgemustert.

Ausmusterungsgründe, auf der Körperbeschaffenheit beruhend.
  Ausgemusterte
Cretinism, Blödsinn, Dummheit 569
Epilepsie, Convulsionen, Veitstanz 264
Rückgratsverkrümmung etc. 4,246
Klumpfuß und andere Ursachen des Hinkens 2,943
Normwidrige Zeugungs- und Harnwerkzeuge 3,546
Verstümmelte, abgemagerte, krampfadrige Glieder 5,541
Scropheln 1,644
Kropf 1,118
Bruchschäden 2,869
Hautkrankheiten 1,204
Schielen, Kurzsichtigkeit, Verlust eines Auges etc. 2,643
Fehlerhafte Brustorgane 804

Da das Schicksal bekanntlich blind ist, so hindert nichts daran zu glauben, daß die Gebrechlichen, Kranken und Zwerge sich nicht eben ausschließlich unter den, wie man zu sagen pflegt, schlechten Nummern befinden.

Empfohlene Zitierweise:
Dr. Édouard Burdel; Übersetzer: Johann Heinrich Gauß: Die Trunksucht. Bernhard Friedrich Voigt, Weimar 1855, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Trunksucht.pdf/45&oldid=- (Version vom 31.7.2018)