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in diesen Zustand der Entwürdigung und Verthierung erniedrigt hatte.

Da bei dem dritten Grade der Trunkenheit die in das Blut übergeführte Dosis von Spirituosen noch beträchtlicher ist, oder auch wohl das betrunkene Individuum an den Genuß alkoholischer Getränke weniger gewöhnt sein mochte, so sieht man dabei eine noch tiefere Versunkenheit in den viehischen Zustand eintreten.

Dann auch ist es, wo die Springfedern der vitalen Eigenschaften, übermäßig gespannt und nur noch mit der größten Schwierigkeit ihre Functionen erfüllend, zuweilen dermaßen heftig und schnell zerspringen, daß die volle Schärfe des Giftes, das sich dem Blutlaufe mitgetheilt hat, nur zu thatsächlich dadurch bewiesen wird. Die Unglücklichen, welche diesen dritten Grad kund geben, und von denen man zu sagen pflegt, sie seien bis zum Sterben besoffen, sind auch in der That dem Grabe so nahe gerückt, daß sie fast immer mit grausenhafter Gewalt und Schnelligkeit dahingerafft werden.


Empfohlene Zitierweise:
Dr. Édouard Burdel; Übersetzer: Johann Heinrich Gauß: Die Trunksucht. Bernhard Friedrich Voigt, Weimar 1855, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Trunksucht.pdf/21&oldid=- (Version vom 31.7.2018)