Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

von Untersuchungen, welche von dem Herrn Everest, vormaligem Ambassadeur der vereinigten Nordamericanischen Staaten beim Englischen Hofe und jetzigem Minister der auswärtigen Angelegenheiten in diesem Theile von America, nach der fraglichen Richtung hin angestellt worden sind. Dieser übersichtlichen Darstellung zufolge hat der Branntwein während der letztverflossenen zehn Jahre

1) der Nation eine directe Steuer von 600 Millionen Dollars auferlegt;
2) 300,000 Individuen um’s Leben,
3) 100,000 Kinder in die Armenhäuser,
4) wenigstens 150,000 Personen in Zuchthäuser und Strafarbeitshäuser,
5) mindestens 1000 Menschen um den Verstand gebracht,
6) zu wenigstens 1500 Mordthaten, so wie
7) zu mindestens 2000 Selbstmorden die Veranlassung gegeben;
8) durch Brandstiftung und gewaltthätige Zerstörung einen Schaden von 10 Millionen Dollars verursacht; endlich
9) 200,000 Wittwen und 100,000 Waisen gemacht.

Nach den von der Englischen Regierung im Jahre 1845 angestellten und veröffentlichten Berechnungen kostet die Trunksucht mit ihren unseligen Folgen jedes Jahr in England 50,000 Einwohnern das Leben; die Hälfte der Irren, zwei Dritttheile der Armen, drei Viertheile der Verbrecher zählen unter Denen, welche dem Trunke sich ergeben haben. Es ist erwiesen, daß die vier hauptsächlichsten Londoner Schenken von Kornbranntwein wöchentlich

142,458 Männer,
108,598 Weibspersonen,
18,391 junge Leute,

zusammen also 269,447 Schnapstrinker bei sich sehen.

Empfohlene Zitierweise:
Dr. Édouard Burdel; Übersetzer: Johann Heinrich Gauß: Die Trunksucht. Bernhard Friedrich Voigt, Weimar 1855, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Trunksucht.pdf/14&oldid=- (Version vom 31.7.2018)